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Kreuzspinne giftig Die giftigsten Tiere in Deutschland

Wie giftig ist die Kreuzspinne? So gefährlich sind Kreuzotter oder Petermännchen. Die giftigsten Tiere in Deutschland.

Von: Astrid Hickisch

Stand: 04.07.2023

Kreuzspinne giftig

Deutliche Entwarnung: Kreuzspinnen sind für den Menschen nicht gefährlich. Es gibt bei uns in Deutschland über 50 verschiedene Arten und viele der Spinnen sehen schon beeindruckend aus mit dem großen Hinterleib und der deutlichen Kreuzzeichnung. Aber - es gibt keinen Grund, vor Kreuzspinnen Angst zu haben, denn: "Menschliche Haut können ihre Klauen meist gar nicht durchbohren und wenn, dann ist das Gift der Kreuzspinnen völlig ungefährlich; es führt schlimmstenfalls zu einer einem Mückenstich vergleichbaren Reaktion", schreibt der Bund Naturschutz.

Ammen-Dornfinger

Diese Spinne ist aus dem Süden zu uns eingewandert. Sie hat kräftigeres Beißwerkzeug als die Kreuzspinne und kann ihr Gift dem Menschen injizieren. Meist ist ihr Biss vom Schmerz her mit einem Wespenstich vergleichbar, in Ausnahmefällen kann die Bisstelle aber stark anschwellen und von deutlichen Symptomen wie Schüttelfrost, Kreislaufversagen, Erbrechen begleitet werden. Dann sofort zum Arzt. Eine Begegnung mit einem Ammen-Dornfinger ist aber extrem selten, weil das Tier nur nachtaktiv und, so die Tierschützer vom NABU, "geradezu schüchtern" ist. Man müsse ihr arg zusetzen, bis sie sich mit einem Biss wehrt.

Auch, wenn sie groß und kräftig und der Schrecken vieler Menschen mit Spinnenphobie ist - die Hauswinkelspinne ist völlig harmlos.

Kreuzotter giftig

Die Kreuzotter, gut erkennbar an ihrem dunklen Zick-Zack-Band auf dem Rücken und den schlitzartigen Pupillen, ist eine der beiden Giftschlangen-Arten, die in Deutschland leben. Die giftige Aspisviper kommt nur noch im Südschwarzwald vor und ist vom Aussterben bedroht.

Wie gefährlich ist ein Kreuzotter Biss

Graue Kreuzotter mit dem typischen Zick-Zack-Muster auf dem Rücken

Die Kreuzotter gehört zu den Vipern und ist selten geworden, sie steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und das in allen deutschen Bundesländern. Die Kreuzotter ist eine scheue Schlange und zieht sich normalerweise zurück, wenn sie Bodenerschütterungen - durch menschliche Schritte zum Beispiel - wahrnimmt. Wenn man aber versehentlich auf sie tritt oder sie bedrängt, kann es zu einem Biss kommen. Die Kreuzotter hat ein starkes Gift, das auf unser Herz-Kreislaufsystem wirkt. Die Kreuzotter setzt ihr Gift bei Verteidigungsbissen nicht verschwenderisch ein, in einem Drittel der Bisse wird gar kein Gift abgegeben. Ihr Biss ist in den meisten Fällen für einen gesunden, erwachsenen Menschen nicht lebensgefährlich.

Kreuzotter Biss wie gefährlich

Der Giftnotruf München verzeichnet jährlich zwischen 20 und 25 Bisse durch Kreuzottern, so Prof. Dr. Florian Eyer, Chefarzt der Toxikologie am Klinikum Rechts der Isar in München und Leiter des Giftnotrufs. "Kreuzottern haben ein sehr potentes Gift. Es können allergische Reaktionen auf einen Biss auftreten. Das können extreme Schwellungen sein, Atemnot, Kreislaufbeschwerden bis hin zum allergischen Schock." Oberste Regel: Nach einem Biss die betroffene Stelle nicht mehr bewegen, denn dadurch könnte sich das Gift im Körper verteilen und die Beschwerden verschlimmern. Wenn man beim Wandern in den Bergen gebissen wird, tut man am besten Folgendes: "Ruhe bewahren und mit dem Handy einen Notruf absetzen. Steigen Sie nicht ab und bleiben Sie an Ort und Stelle", so Eyer. Gefährlich kann das Gift der Kreuzotter vor allem für kleinere Kinder bis sechs Jahre und ältere oder vorerkrankte Menschen sein.

Giftnotruf Bayern

Das ist die Telefonnummer des Giftnotrufs Bayern, die 24 Stunden erreichbar ist: 089 19240.

Petermännchen Fisch

Der Biss einer Kreuzotter wird bezüglich der Schmerzintensität oft mit einem Hornissenstich verglichen. Weitaus schmerzhafter soll der Kontakt mit den Giftstacheln des Petermännchens sein. Der Fisch kommt in Nord- und Ostsee vor, aber auch im Atlantik, Schwarzen Meer und Mittelmeer. Wegen seiner Giftigkeit wird er auch "Kreuzotter des Meeres" genannt. Die Giftstacheln sitzen an Rücken- und Seitenflossen. Am Kiemendeckel hat das Petermännchen außerdem einen Dorn mit Giftdrüsen. Begegnungen mit dem Fisch, der sich in Frühling und Sommer gern in Küstennähe in flachem Wasser im Sand oder Kies eingräbt, können in seltenen Fällen auch lebensgefährlich sein. Aufgeschreckte Petermännchen greifen auch gern mal an. Der Fisch ist eines der giftigsten Tiere in Europa.

Als Speisefisch gilt das große Petermännchen als sehr schmackhaft. Beim Kauf eines Petermännchens, zum Beispiel auf einem Fischmarkt, sollte man darauf achten, dass alle Giftstacheln entfernt wurden. Angler sollten den Fisch nur mit geeigneten Handschuhen anfassen.

Petermännchen Stich Symptome

Das sind die Symptome eines Petermännchen-Stichs: Rötung und Schwellungen rund um den Stich, absterbendes Gewebe (Nekrose) an der Stichstelle sowie in schweren Fällen Herzrhythmusstörungen, Kreislaufversagen oder allergischer Schock. Wird man von einem Petermännchen erwischt, gilt, ähnlich wie beim Biss einer Kreuzotter, so Prof. Dr. Florian Eyer: "Alarmieren Sie am besten die Rettungskräfte vor Ort. Eventuelle Stacheln müssen vom Arzt entfernt werden, manchmal sieht man sie nicht mit bloßem Auge." Das Gift des Petermännchens ist hitzeinstabil, die Eiweiße des Gifts zerfallen ab Temperaturen von 40 Grad. Deswegen wird die Stichstelle lokal mit Hitze behandelt. Wie auch bei Kreuzotterbissen muss unbedingt auf einen aktuellen Tetanusschutz geachtet werden.

Feuerqualle

Auch die Kompassquallen besitzen Nesselarme - der Kontakt mit ihnen kann schmerzhaft sein. Sie kommt in der Nordsee vor, in der Ostsee nicht.

In Nord- und Ostsee leben verschiedene Arten von Feuerquallen und Nesselquallen. Und das kann beim Schwimmen zu unliebsamen Begegnungen führen. Wer von den Tentakeln der Quallen mit den giftigen Nesselzellen gestreift wird, hat meist nicht nur sehr intensive, brennende Schmerzen, sondern dessen Haut reagiert mit Rötungen, Schwellungen bis hin zu verbrennungsartigen Reaktionen. Manche Menschen können auf die Nesselkapseln der verschiedenen Feuerquallenarten wie der Gelben Haarqualle allergisch reagieren. In seltenen Fällen können auch Übelkeit, Erbrechen, Atemnot oder Kreislaufbeschwerden auftreten.

Quallen Nordsee

In der kälteren und tieferen Nordsee kommen zahlenmäßig weniger Quallen vor als in der Ostsee. Nesselnde Quallen, die in der Nordsee leben, sind die Kompassqualle sowie die beiden Feuerquallen-Arten Gelbe Haarqualle und Blaue Nesselqualle. In der Ostsee hat man es nur mit der Gelben Haar- oder Nesselqualle als einziger nesselnder Art zu tun.

Was tun bei Quallenstich

Bei einem Quallenstich sollten Schwimmerinnen und Schwimmer das Wasser sofort verlassen. Auf keinen Fall versuchen, die Nesselkapseln mit Süßwasser abzuspülen oder mit einem Handtuch abzureiben, das lässt noch mehr Nesselkapseln platzen. Die betroffenen Hautstellen am besten mit Sand bedecken, den Sand antrocknen lassen und dann vorsichtig mit einem Messerrücken, einer Plastikschaufel oder einer EC- oder Kreditkarte abschaben. Das empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Lebensrettung (DLRG) für Quallenstiche an Nord- oder Ostsee. Anders als bei tropischen Quallen sollte man die Quallenstiche nicht mit Essig behandeln. Oft wird auch geraten, die Hautstellen mit Rasierschaum zu bedecken, fünf Minuten zu warten und dann den Rasierschaum vorsichtig abzuschaben.

Feuersalamander

Alle Feuersalamander-Arten in Deutschland stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Feuersalamander können über Haut- und Ohrendrüsen ein giftiges Sekret absondern. Wenn die Tiere im Stress sind, können sie das Sekret auch verspritzen. Das ist giftig für Tiere, also sowohl für die Fressfeinde der Amphibie als auch für Haustiere wie Hunde und Katzen. Für Menschen ist das Sekret eigentlich harmlos, die Schleimhäute kann es aber stark reizen. Bei Kindern kann ein Kontakt damit auch starke Magen-Darm-Beschwerden auslösen.

Eichenprozessionsspinner

Große Gesundheitsgefahr durch kleine Raupen, das klingt übertrieben? Ist es nicht: So gefährlich sind die Brennhaare der Eichenprozessionsspinner und das können sie beim Menschen anrichten.

Lachende Tiere

Sie werden überrascht sein, wie viele Tiere tatsächlich lachen können und welche Funktion das Lachen in der Tierwelt hat: Diese Tiere können lachen.


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